Schwerpunkte + Methoden

Verletzungen der Wirbelsäule

Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule sind nicht selten. Bei gesunden Patienten erfordern sie einen adäquaten Unfallmechanismus wie einen Sturz (z. B. Pferd, Fahrrad, Skiunfall), einen Verkehrsunfall oder ein anderes Trauma, bei dem der Körper mit Gewalt auseinandergesetzt ist. Bei Patienten mit Systemerkrankungen (z. B. Osteoporose) können sehr viel geringere Einflüsse zu einer Fraktur führen, es liegt also kein adäquates Trauma vor.

Aufgrund der Nähe zum Rückenmark können schwerwiegende Verletzungen vorliegen, die einer umgehenden Diagnostik und Therapie zugeführt werden sollten.

Fraktur der Wirbelsäule

Welche Ursachen gibt es?

  • Traumatische Frakturen durch ein adäquates Trauma:
    Bei gesunden Menschen führt ein Unfall mit größerer Gewalteinwirkung zu Verletzungen der Wirbelsäule (Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe, Sportunfälle). Die Verletzungen treten in verschiedenen Schweregraden auf, sie reichen von Prellungen, über leichte Wirbelkörperfrakturen ohne Instabilität bis hin zu hoch instabilen Frakturen. Durch die Nähe zum Spinalkanal können erschwerend Verletzungen des Rückenmarkes hinzu kommen. Dementsprechend reicht das Spektrum der Behandlung von einer konservativen physikalischen Therapie und Korsettversorgungen über das Verfahren der minimalinvasiven Zementstabilisierung gebrochener Wirbel bis zu komplexen offenen Stabilisierungen. Bei drohenden oder bereits eingetretenen neurologischen Komplikationen kann eine umgehende operative Versorgung notwendig sein.
  • Pathologische Frakturen ohne adäquates Trauma:
    Diese Frakturen entstehen zum Beispiel im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen, die die  Knochenqualität herabsetzen (z. B. Osteoporose). Ein adäquates Trauma liegt in diesen Fällen nicht vor. Häufig entstehen einfache Frakturen ohne Instabilität.
    Eine Sondergruppe sind Patienten, die unter einem M. Bechterew leiden. In diesen Fällen ist eine sehr sorgfältige und schnelle Diagnostik erforderlich.
    Pathologische Frakturen können auch im Rahmen von Tumorerkrankungen auftreten. Selten sind Primärtumoren , häufiger Metastasen eines anderen Tumors ursächlich, die den gesunden Knochen verdrängen. In der Folge entsteht ein Bruch der Wirbelsäule, der mit starken Schmerzen und unter Umständen Druck auf das Rückenmark einhergehen kann. In bestimmten Situationen sind in diesen Fällen schnelle operative Eingriffe notwendig.

 

Wie erfolgt die Therapie?

Für eine Therapieentscheidung sind die Ursache und der Schweregrad der Fraktur entscheidend. Häufig ist die Therapie konservativ (Schmerztherapie, physikalische Therapie, Korsettversorgung).  Manchmal besteht bei Frakturen der Wirbelsäule allerdings dringlichster Handlungsbedarf, um drohenden neurologischen Komplikationen vorzubeugen oder bereits eingetretenen neurologischen Komplikationen bestmöglich zu entgegnen.

Alle Verfahren der operativen Frakturversorgung inklusive aller minimalinvasiver Versorgungen werden regelmäßig im Lubinus Clinicum durchgeführt.

Das Feld der Wirbelsäulenverletzungen gleich welcher Ursache stellt einen wichtigen Schwerpunkt in unserer  Abteilung dar. Notwendige diagnostische Schritte wie MRT- und CT-Aufnahmen werden im Bedarfsfall rund um die Uhr angefertigt. Durch einen wirbelsäulenchirurgischen Hintergrunddienst, der durch die Oberärzte der Abteilung abgebildet wird, ist eine hochqualifizierte 24-stündige Betreuung gewährleistet.