Zweite Dekade 1968 - 1977 - Die Kapazitätsgrenze ist erreicht
Bereits 1968 konnten viele Patienten nicht mehr aufgenommen werden. Investiert wurde in die Verschönerung der Patientenzimmern. Es wurde die Fassade zum Königsweg einheitlich verklinkert und für die Kapelle wurde erstmalig eine kleine Orgel angeschafft, die noch heute ihren Dienst tut.
1969 wurde weiter im Patientenbereich renoviert. Wegen der hohen Belegung ging dies nur sehr langsam. Das Haus bekam eine neue Oberin Sr. M. Regina für Sr. M. Vincentia. Der OP bekam einen neuen Steinzeugfußboden. Im Oktober wurde der erste Buchungsautomat im Büro aufgestellt. Buchhalterin war eine Ordensschwester. Doppelte Buchhaltung war seit Gründung selbstverständlich.
1970 bekam das Sankt Elisabeth Krankenhaus seinen ersten Firmenwagen, einen VW-Kombi. Das alte Waschhaus musste stillgelegt werden und wurde als Personalhaus umgebaut. Das Heizen mit Koks hatte ein Ende - es wurde eine Ölheizung in Betrieb genommen. Sr. M. Luitgardis wurde 1971 zur Oberin ernannt. Die Bäderabteilung erhielt eine neue Unterwassermassage und man war stolz auf den neuen Rasenmäher. 1972 wurde die Bäderabteilung, die Aufnahme und die Buchhaltung grundlegend renoviert. Neben den 4 Aufgaben, die Sr. M. Wiltrudis bereits bisher hatte, bekam sie die Erlaubnis, bei Abwesenheit eines Priesters, die heilige Kommunion auszuteilen.
Die Chronik vermerkte wieder: "Aus Platzmangel mussten leider wieder viele Patienten abgewiesen werden. Die Urologie wurde 1973 durch Dr. Lenzner verstärkt. Die kleine Telefonanlage wurde erheblich erweitert, z.B. erhielten alle Schwestern ein Telefon in ihr Zimmer, damit diese sofort zu einem Notfall gerufen werden konnten. Erwähnt wurde erstmals: "Fachliche und persönliche Weiterbildungen wurden im großen Umfang durchgeführt". 1974 wurde im Hinterhaus ein Patientenbereich umfangreich renoviert. Im Oktober sorgt, laut einer KN-Meldung, ein Verbrennungsofen des Sankt Elisabeth Krankenhauses für Unruhe bei der Bevölkerung in der Kieler Innenstadt. Junge Demokraten fordern die Stillegung. Der Ofen blieb — zunächst.
1975 erfolgten weitere Sanierungsmaßnahmen. Korridore erhielten hochwertige, strapazierfähige und gut zu pflegende Tapeten. Die Heizung wurde von Öl auf Erdgas umgestellt. Zwei neue Ärzte, der Chirurg Dr. Nicolajsen und der junge Dr. Reichert, begannen ihre Tätigkeit im Haus. Endlich! - 1976 fanden im April erste Bauplanungsbesprechungen statt. Die Baulücke zwischen dem Ärzte- und dem Krankenhaus sollte geschlossen werden, damit die Bettenzahl von 60 auf 100 erhöht werden konnte. Die ambulante Filiale der Schwestern von der Heiligen Elisabeth in der Lindenstraße in Kiel musste wegen Schwesternmangel aufgelöst werden. Im Mai 1977 konnte bereits mit den Bauarbeiten begonnen werden. Es soll ein 5-geschossiger Zwischenbau als Verbindung vom Krankenhaus zu Ärztehaus mit 16 zusätzlichen Patientenzimmern, einer großzügigen Eingangshalle, Büros und Ärztezimmern entstehen. Der Entwurf stammt vom Architekten Dr. Jürgen Jüchser, der auch die Bauausführung betreut. Im Januar wurde der erste Verwaltungsleiter Herr Bader eingestellt, der allerdings am Ende des Jahres das Haus schon wieder verlassen hat.