Neue Wege in der Wissenschaft
Am 19. Februar 1963 wird bei Lubinus einem 53-jährigen Patienten die erste künstliche Totalendoprothese einer Hüfte implantiert. Die Lubinus Klinik ist die erste Klinik in Norddeutschland, die diese Operation wagt. Die Operation gelingt und damit wird die Tür in ein neues medizinisches Zeitalter aufgestoßen. Es ist die Neugier, verquickt mit großer Erfahrung, die die Lubinus-Ärzte immer wieder antreibt, Neues zu entwickeln und auszuprobieren.
Und schon drei Jahre später wird ein Endoprothesensystem vorgestellt, das die Lubinus Klinik aufgrund der eigenen Erfahrungen und modernen medizinischen Erkenntnisse entwickelt hat. Ihr Name: Die Brunswik-Hüfte.
Dr. Hans Hermann Lubinus und Arnold Keller (Fa. Waldemar Link, Hamburg) konstruieren und bauen 1978 eine neuartige Hüftprothese mit dem Namen „Lubinus SP I”. Eine bahnbrechende Erneuerung. Die Prothese hat eine anatomische Form bekommen. Der Gedanke, der zunächst unspektakulär klingt, bildet die Grundlage einer inzwischen weltweiten Erfolgsgeschichte. Das Besondere ist, dass die Prothese den s-förmigen Schwung des Oberschenkelknochens nachvollzieht. Es kommt sozusagen zu einer harmonischen Dicke des Zementmantels, der die Prothese besser stabilisiert und zu einer längeren Haltbarkeit führt.
Und es wird weiter geforscht und probiert. Sechs Jahre später, also 1984, kommt die „Lubinus SP II“ auf den Markt. Sie ist die erste mit einem sogenannten Modular-System, welches die Kombination des Schaftes mit den Prothesen-Köpfen aus verschiedenen Materialien und unterschiedlichen Durchmessern möglich macht. Eine Sensation. Inzwischen sind mehr als 880.000 Prothesen dieses Modells weltweit implantiert worden, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie als äußerst langlebig gilt. Nach dem unabhängigen „Schwedischen Register“ hat die Lubinus SP II eine sogenannte Standdauer von 93,7 Prozent und das noch nach 20 Jahren. Ein Wert, der von den vielen zementfreien Prothesen auch heute noch nicht erreicht wird.
Das Lubinus Clinicum macht sich nicht nur bei den selbstentwickelten Prothesen weltweit einen Namen. Aus allen Herren Länder, von China über die Vereinigten Staaten bis hin zu Europa, kommen Ärzte an die Förde, um ihren Kieler Kollegen bei den Operationen über die Schulter zu schauen. Sie sind insbesondere an modernen Operationstechniken, natürlich den Prothesen und an der Medizintechnik interessiert.