Schwerpunkte + Methoden
Hand- und Mikrochirurgie
Rekonstruktion verletzter Gewebestrukturen
Methode:
Ein Knochenbruch an der Hand und am Handgelenk bedarf zur Erhaltung der normalen Funktion des verletzten Organs eine möglichst anatomische Rekonstruktion, die heute in der weitaus überwiegenden Zahl operativ hergestellt wird.
Sollte es eine sichere Chance der guten Ausheilung auch ohne operative Maßnahmen geben, so wird ein sogenannter konservativer Behandlungsweg gewählt: zuerst Ruhigstellung des Bruches im Gips o. ä. bis zur Ausheilung, dann beginnt eine Übungsbehandlung bis zur Wiederherstellung der Funktion.
Früher Methodenwechsel zur anatomischen Rekonstruktion der Trümmerfraktur
Methode:
Ist durch einen Unfall ein funktionell wichtiger Nerv verletzt, so muss er zur Wiederherstellung seiner Funktion (Vermittlung von Sensibilität oder Motorik) mikrochirurgisch repariert werden, d. h., das "Kabel" muss möglichst ideal wieder "angeschlossen" werden.
Methode:
Eine Sehnenverletzung bedeutet immer den Ausfall einer bestimmten Bewegungsfunktion. Ohne eine ärztliche Behandlung würde diese Bewegungsfunktion nicht wiederkehren.
Ursachen
Häufigster Verletzungsmechanismus der Mittelhandfrakturen ist der Faustschlag. Je größer die Krafteinwirkung, desto eher kommt es zu Brüchen der zentralen kräftigeren und besser durch Bänder geführten Mittelhandknochen (Zeige- oder Mittelfingerstrahl). Dementsprechend häufiger treten hier Trümmerfrakturen auf. Basisfrakturen sieht man eher an den randständigen, fragileren Mittelhandknochen (Ring- und Kleinfingerstrahl). Grund hierfür ist deren verhältnismäßig hohe Beweglichkeit zur Handwurzel hin. Fingerfrakturen entstehen schon durch verhältnismäßig geringe Krafteinwirkung. Anpralltraumen z.B. beim Ballsport, Stürze auf die Hand oder Verdrehung der Finger sind hier die häufigste Ursache.
Rekonstruktion fehlgeleiteter Funktionen
Operative Stellungskorrektur der Speiche
Sekundäre mikrochirurgische Nervenrekonstruktion mit Nerventransplantation
(Achtung, Fotos sind sehr realistisch!)
Entlastung bedrängter Nerven
Was ist ein Karpaltunnel-Syndrom?
Der Karpaltunnel ist ein Durchgang am Handgelenk für Sehnen und Nerven vom Unterarm in die Hohlhand. Dieser Durchgang wird auf der einen Seite durch die acht Knochen des Handgelenks und auf der anderen Seite durch eine dicke Bandstruktur gebildet. Durch diesen Tunnel verlaufen die Beugesehnen und der Nervus medianus, der direkt unterhalb der Bandstruktur liegt. Er ist verantwortlich für das Gefühl des Daumens, Zeigefingers, Mittelfingers, der Hälfte des Ringfingers sowie für die Kraft der Daumenballenmuskulatur. Bei einer Druckerhöhung im Karpaltunnel kann dieser Nerv gedrückt werden, was eine verminderte Durchblutung und eine Funktionsstörung mit Einschlafgefühl bzw. "Ameisenlaufen" in den betroffenen Fingern auslösen kann. Hält der Druck dauerhaft an, kann es zu starken Gefühlsstörungen und einem Muskelschwund im Daumenballen kommen.
Sogenanntes Sulcus-ulnaris-Syndrom des Ellennerven am Ellenbogen
Eigenständige Handerkrankungen
Erkrankungen der Sehnen und Sehnenscheiden
Was ist ein Ganglion?
Das Ganglion ist eine der häufigsten Erkrankungen am Handgelenk. Es handelt sich dabei um einen mit Flüssigkeit gefüllten Sack (Zyste), welcher als Ausstülpung einer Gelenkskapsel oder einer Sehnenscheide entsteht. Das Ganglion ist eine gutartige Veränderung und variiert in seiner Größe. Am häufigsten tritt es am Handgelenksrücken auf, kann sich aber grundsätzlich an jedem Gelenk und an jeder Sehnenscheide entwickeln. Je nach Größe und Lage kann es die Beweglichkeit des Gelenkes behindern und durch Druck und Zug Schmerzen auslösen. Große Ganglien stören ästhetisch, weil sie stark vorstehen. Im Bereich der Fingerendgelenke kann es durch erhöhten Druck zu Nagelveränderungen kommen. Kleine, versteckte Ganglien (okkulte Ganglien) können die Ursache von Handgelenksbeschwerden sein.
Was ist eine Dupuytren’sche Kontraktur?
Bei der Dupuytren’schen Kontraktur handelt es sich um eine gutartige Krankheit der Hautverankerungsbänder, bei der sich in und unter der Haut Knoten und Stränge oder Hauteinziehungen in der Hohlhand und/oder den Fingerbeugeseiten bilden. Dies kann soweit führen, dass ein oder mehrere Finger nicht mehr vollständig gestreckt werden können. Am häufigsten betroffen sind der kleine und der Ringfinger, gefolgt vom Daumen. Es handelt sich um eine Krankheit, die fast immer beide Hände befällt und zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auftritt. Männer sind 8x häufiger betroffen als Frauen. Die Veränderungen sind in der Regel unterschiedlich rasch fortschreitend und letztlich irreversibel. Deutlich seltener treten auch Knoten an den Mittelfinger-Streckseiten ("knuckle-pads") oder an den Fußsohlen auf (Morbus Ledderhose).
Was ist ein "Schnellender" Finger?
Die Beugesehnen der Finger und des Daumens gleiten in Sehnenscheiden, die ihrerseits durch Ringbänder am Knochen befestigt sind. Durch entzündliche Prozesse kann es zu Veränderungen der Sehnenscheiden und zu einer Verdickung des Gewebes kommen. Bei einem "Schnellenden" Finger (auch "Triggerfinger oder Springfinger" genannt) handelt es sich um ein Schnapp-Phänomen, das beim Beugen eines Fingers auftritt, weil die Sehne aufgrund der lokalen Verdickung nicht mehr leicht unter den Ringbändern hindurch gleiten kann. Bleibt die verdickte Sehne nach kräftigem Einbeugen hinter einem Ringband hängen, kann der Finger oft nur mit großem Kraftaufwand oder unter Zuhilfenahme der anderen Hand wieder gestreckt werden. Wenn sich die verdickte Sehne noch unter dem Ringband hindurch zwängen kann, ist dies meist mit einem schmerzhaften Schnappen verbunden. Betroffen sind vor allem Mittel- und Ringfinger oder der Daumen, es können aber auch andere Finger betroffen sein.
Handgelenk- und Fingergelenkarthrosen
Arthrodesen (Versteifungen)
Endoprothetik (Gelenkersatz)
Was versteht man unter einer Daumensattelgelenk-Arthrose?
Das Daumensattelgelenk ist eines der am stärksten belasteten Gelenke und steht unter besonders hohem mechanischem Druck. Nahezu bei jedem Handgriff wird der Daumen im Sattelgelenk den übrigen Fingern gegenübergestellt. Bei der Sattelgelenk-Arthrose ist der im Sattelgelenk vorhandene Knorpel beschädigt oder aufgebraucht. Erblich bedingt kann die Stabilität des Gelenkes und offenbar auch die Knorpelqualität reduziert sein. Dies führt bei Bewegungen oder Belastungen zu einer lokalen Entzündung mit Schwellung, Schmerzen und Funktionsverlust.