Diabetisches Fußsyndrom - DFS
Als „Diabetisches Fußsyndrom“ wird die Kombination einer Vielzahl von Störungen am Fuß, die durch die Zuckerkrankheit hervorgerufen werden, bezeichnet. Dabei steht die Störung der Durchblutung der haarfeinen Blutgefäße im Gewebe im Vordergrund. Durch den Sauerstoffmangel im Gewebe kommt es
- zum Absterben der Nervenenden und zur Gefühllosigkeit (Polyneuropathie)
- zum Stabilitätsverlust im Fußskelett (knöcherne Fehlstellungen)
- zu Druckgeschwüren (Malum perforans) und
- zum Absterben von Gewebe (Nekrose).
Das Diabetische Fußsyndrom tritt häufig in Zusammenhang mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit auf, so dass oft eine grundlegende Verbesserung der Durchblutung der großen Gefäße hilfreich ist. Beim Diabetes mellitus sind aber zusätzlich die kleinen Gefäße am Unterschenkel erkrankt. Wir können die Durchblutung bis zum Fuß durch Katheterverfahren verbessern, dabei liegt der Durchmesser der eingesetzten Ballons bei nur noch 1mm.
Bei langstreckigen Verschlüssen der Unterschenkelgefäße oder dem Versagen der endovaskulären Techniken können auch Venenbypässe bis zum Unterschenkel (crurale Bypässe) oder bis zum Fuß (pedale Bypässe) eingesetzt werden. Der Erfolg der Katheterverfahren ist oftmals durch den Grad der Verkalkung (Kalklast) limitiert.
Aktuelle Studien belegen, dass die Implantation von Venenbypässen auch im hohen Alter eine Verbesserung der Prognose erreichen kann.
Die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms macht ein interdisziplinär abgestimmtes Therapiekonzept erforderlich.
Die Abteilung für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie arbeitet deswegen sehr eng mit den Abteilungen für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie und für Plastische und wiederherstellenden Chirurgie zusammen.
Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
Plastische- und Wiederherstellende Chirurgie