Häufige Fragen
Arthroskopische Gelenkchirurgie
Mit großer Wahrscheinlichkeit leiden Sie an einer Knorpelschädigung hinter der Kniescheibe. Die Ursache hierfür liegt meistens in einem falschen Gleitverhalten der Kniescheibe. Durch Auftrainieren des inneren Muskelbauches am Oberschenkelstreckmuskel (M. v. medialis) und Abtrainieren des äußeren Muskelbauches (M. v. lateralis) lassen sich die Beschwerden bei einer großen Zahl von Patienten beseitigen. Häufigste Fehler bei der funktionellen Behandlung sind:
- krankengymnastisches Training, das den gesamten Streckmuskel gleichmäßig trainiert
- zu geringe Trainingseinheiten. Ein Trainingsaufwand von 3 x täglich 15 Minuten für 6 Wochen ist mindestens erforderlich, bis Besserung eintritt. Anschließend Trainingsfortsetzung für mehrere Monate ca. 15 Minuten täglich. In seltenen Fällen entsteht ein Knorpelschaden an der Kniescheibe durch einen lange zurückliegenden Riss des hinteren Kreuzbandes. Deshalb muss grundsätzlich nach einer hinteren Knieinstabilität gefahndet werden.
Sofern es sich um einen Korbhenkelriss des Meniskus handelt, sollten Sie sich möglichst rasch in einer Abteilung operieren lassen, die regelmäßig Meniskusnähte durchführt. Ein Erhalt des Meniskus ist unbedingt anzustreben. Die Frage, ob der Meniskus erhalten werden kann, hängt davon ab, ob der Meniskus nahe an der Gelenkkapsel in der sogenannten roten (durchbluteten Zone) oder in der weißen (nicht durchbluteten Zone) gerissen ist und ob zusätzlich schwere Einrisse und degenerative Veränderungen vorliegen. Lappenrisse und Fischmaulrisse muss man nicht sofort operieren. In diesen Fällen kann eine Operation ohne weiteres länger aufgeschoben werden. Manchmal machen diese Rissformen nach einigen Wochen so wenig Beschwerden, dass der Betroffene nicht wesentlich beeinträchtigt ist. Dann kann ganz auf die Operation verzichtet werden.
Bei hohem sportlichem Anspruch ist der Ersatz des vorderen Kreuzbandes nach Riss dringend anzuraten. Andernfalls droht ein erneutes Wegknicken des Kniegelenkes durch die Instabilität. Nicht selten treten erst beim Wegknicken des instabilen Kniegelenkes dann schwere Meniskusverletzungen oder Knorpelverletzungen auf. Ein gut operierter Ersatz des vorderen Kreuzbandes führt heute zu exzellenten langfristigen Ergebnissen. Dagegen sind schwere Knorpelschäden und ein ausgedehnter Verlust von Meniskusgewebe nach wie vor sehr viel schlechter oder nicht reparabel.
Bei älteren Menschen mit geringem sportlichem Anspruch kann abgewartet werden. Auf keinen Fall sollte bei einem Kreuzbandriss eine Arthroskopie mit Entfernung der gerissenen Kreuzbandfasern durchgeführt werden. Die gerissenen Fasern können nämlich durch Vernarbungen zu einer ausreichenden Alltagsstabilität führen.
Wenn Sie keine Beschwerden beim Sport oder nach dem Sport haben und auch nicht gelegentlich mit dem Knie einknicken, ist ausreichende Stabilität vorhanden. Trotzdem entwickelt sich in den meisten Fällen ein etwas schnellerer Knorpelverschleiß als nach einem erfolgreich durchgeführten KB-Ersatz. Deshalb wird der KB-Ersatz bei jungen Menschen generell sehr empfohlen.
Wenn die erste Schulterluxation vor dem 30. Lebensjahr aufgetreten ist, besteht eine relativ große Gefahr, dass sie erneut luxiert. Je weniger heftig der Unfallmechanismus war, der zur ersten Luxation geführt hat, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu erneuten Luxationen kommt. Je öfter eine Schulter luxiert ist, um so leichter luxiert sie und um so schwieriger wird die operative Stabilisierung. Nach der ersten und zweiten Luxation reicht häufig ein arthroskopischer Eingriff, nach jahrelanger Instabilität mit häufigen Ausrenkungen muss in vielen Fällen ein Knochenstück aus der Beckenschaufel entnommen werden und damit die Form und Länge der abgeriebenen Schultergelenkpfanne wiederhergestellt werden.
Durch Knorpelabrieb droht langfristig nekronischer Gelenkverschleiß (Arthrose). Manchmal zwingen auch Zusatzverletzungen (Sehnenrisse oder knöcherne Sehnenausrisse (Tuberculum majus-Fraktur) oder größere knöcherne Verletzungen der Schultergelenkpfanne zur frühzeitigen Operation nach erster Schulterluxation.
Sehr viele Kalkdepots in den Schultersehnen lösen sich von alleine wieder auf. Grundsätzlich kann man lange abwarten. Wenn die Schmerzen nur bei bestimmten Bewegungen auftreten, ist die Sehne durch den Kalk an einer Stelle zu dick. In Injektionstechnik erfahrenen Ärzten gelingt es, solche Kalkdepots mit einer Spritzennadel anzustechen. Hierfür wird in der Regel zu Beginn ein Betäubungsmittel eingespritzt. Andernfalls ist die Prozedur sehr schmerzhaft. Gelingt es, durch mehrere Stiche in das Kalkdepot ein Ablaufen des Kalks in den darüber gelegenen Schleimbeutel zu erreichen, so kommt es mittelfristig zur Ausheilung. Vorübergehend kann das ausgelaufene Kalkdepot eine heftige Entzündung verursachen. Deshalb ist die Beimengung von etwas Cortison in die Betäubungsspritze erlaubt. Die Entzündungen nach Anstechen von Kalkdepots verlaufen manchmal so heftig, dass eine Infektion vermutet werden muss. Dann wird aufgrund des Infektionsverdachtes operiert.
Treten die Schmerzen bei sehr verschiedenen Bewegungen auf, bestehen gelegentlich auch in Ruhe und besonders nachts, so handelt es sich um eine entzündliche Form der Sehnenverkalkung. In diesen Fällen helfen entzündungshemmende Tabletten oder Kapseln (Diclofenac - oder Ibuprofen-Präparate). Die Spritzenbehandlung kann ebenfalls sehr hilfreich sein.
Stoßwellenbehandlung führt zur Zerkleinerung der Kalkherde oder zum Platzen eines weichen Kalkherdes. Der Kalk muss dann aber wie nach der Spritzenbehandlung oder beim unbehandelten Kalkdepot vom Körper abgebaut werden. Auch nach der Stoßwellentherapie können deshalb heftige Entzündungsreaktionen mit starken Schmerzen entstehen, die in vielen Fällen auch über einen längeren Zeitraum anhalten. Als Reaktion auf die starken Schmerzen und die Entzündung entwickelt sich nicht selten eine steife Schulter. Diese Folgeerkrankung ist über einen langen Zeitraum stark beeinträchtigend.
Die Operation in Form einer Gelenkspiegelung hat das Ziel, das Kalkdepot zu eröffnen und abzusaugen. In der Regel gelingt es einem geübten Operateur, den größten Teil des Kalkdepots (70-95%) ganz zu beseitigen. Dadurch ist die Gefahr von anschließenden Entzündungen gering. Die Erkrankungsdauer wird erheblich verkürzt. Aus diesem Grund raten wir bei längerem Krankheitsverlauf zur Operation. Auf Wunsch des Patienten wird der operative Eingriff auch frühzeitig nach Erkrankungsbeginn durchgeführt.
Meistens handelt es sich um Menschen über 45 Jahren. Viele dieser Sehnenrisse treten schleichend ohne Unfall auf. In seltenen Fällen handelt es sich um echte unfallbedingte Risse. In diesen Fällen kann man zunächst konservativ mit entzündungshemmenden Medikamenten (Diclofenac-Ibuprofen-Typ) behandeln.
Sofern es plötzlich zu einem Lähmungsbild gekommen ist und der Arm nur noch stark erschwert oder nicht mehr angehoben werden kann, sollte nach drei bis sechs Wochen die Möglichkeit einer Operation überprüft werden. Auch wenn bei älteren Menschen die Sehne nur teilweise genäht werden kann, kommt es in den meisten Fällen zu einer funktionellen Verbesserung. Manchmal kommt es spontan oder durch kleinere Unfälle zu einer Entzündung bei einer bislang unbemerkten langsam entstandenen Rissbildung in der Sehne. In diesen Fällen kommt es unter der entzündungshemmenden Behandlung in der Regel nach sechs Wochen zu einer ausreichenden Wiederherstellung der Schulterfunktion.
Dies hängt sehr davon ab, wodurch der Knorpelschaden entstanden ist, welche Ausdehnung er hat und ob der Knochen mit angegriffen ist. Eine ausführliche Erläuterung zu diesen Fragen finden Sie hier.