LUBINUS engagiert sich in der Kinderstadt "Sprottenhausen"
Lubinus-Schwester Swantje steht am Eingang des Sprottenhausener Krankenhauses und schaut auf das bunte Treiben in der Anmeldung der Klinik, die in allen Bereichen von den Bewohnern der Kinderstadt „betrieben“ wird. Alles ein Spiel, aber die Kinder Sprottenhausens sind mit Begeisterung dabei, wenn Sie gut eine Woche in den Sommerferien das Leben der Erwachsenen auf dem Kieler Ostufer nachspielen.
Joni ist gerade humpelnd in die Anmeldung des Krankenhauses gekommen. Gestützt wurde er von den „Schwestern“ Leonie und Elena, die ihn am Klinikeingang in Empfang genommen haben. In der Anmeldung erkundigt sich "Krankenpfleger" Ben, was ihm fehlt und erfährt, dass er gestürzt sei und Schmerzen im Bein habe. Ben fragt nach der Krankenversicherungskarte, die jeder Sprottenhausener bekommen hat , richtet eine Patientenkartei ein und macht sich Notizen. Der Schmerzpatient wird in einen Rollstuhl gesetzt, muss nicht lange auf seine Behandlung warten. Eileen und Oskar bringen Ben in den Behandlungsraum, in dem "Ärztin" Elsa, die dort gerade im grünen Operationskittel und Mundschutz den vorherigen Patienten verabschiedet.
Natürlich sind auch Eileen und Oskar als Krankenschwester und Pfleger entsprechend gekleidet. Die Untersuchung beginnt, Puls messen, das Bein abtasten. Die Diagnose ist für Unfallärztin Elsa eindeutig: Kein Bruch, aber eine "ausgewachsene" Verstauchung, stellt sie fest. Ein Verband muss angelegt werden. Dabei hilft dann wieder eine Lubinus-Schwester, die genau zeigt, wie das funktioniert. Natürlich gibt es auch Medikamente, die in der benachbarten Apotheke angerührt werden. Natürlich wird auch Ben das eine und andere verschrieben. Doch anstatt bitterer Medizin befindet sich in den Packungen etwas leckeres. Jeder der "Klinikmitarbeiter" darf alle Rollen, vom Arzt über die Krankenpflege bis zur Anmeldung in dem Spottenkrankenhaus ausfüllen und erhält dann einen Sprottenführerschein, der bescheinigt, dass man Verbände anlegen und Puls messen kann, die stabile Seitenlage beherrscht sowie ein Dreiecktuch anlegen und Brüche schienen kann. Man gilt dann als "Sprottenretter".
"Wir schlagen mit unserem Engagement gleich zwei Fliegen mit einer Klappe", berichtet Schwester Petra, die seit fast Dreijahrzehnten zum Lubinus-Team gehört, "die Kinder lernen etwas, was sie in ihrem weiteren Leben immer wieder gebrauchen können und wir können für unseren tollen Beruf Interesse wecken". Mit Blick auf den gravierenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sei das dringend notwendig.
Etwa 170 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren bevölkern das AWO Bürgerzentrum an der Preetzer Straße, das übrigens Erwachsene nicht betreten dürfen und lernen Demokratie pur. Es gibt dort ein Rathaus, ein Einwohnermelde- und Arbeitsamt, eine Bank , ein Beauty Studio, Handwerksbetriebe, einen Zirkus und eine Radio Station. Jeder muss nach der Anmeldung zur Arbeitsamt und kann sich vermitteln lassen. Ob als Straßenfeger, Mitarbeiter in der Schweißerei, im Zirkus, in der Bank oder dem Lubinus-Sprottenkrankenhaus. Natürlich gibt es auch eine Währung, nämlich die Sprotte. Wer arbeitet verdient sich die Sprotten und sich damit in Sprottenhausen alles mögliche kaufen. Auch die Arbeitslosen bleiben nicht auf der Strecke. Der Bürgermeister und die Stadträte haben beschlossen, dass diese dann "Arbeitslosensprottengeld" bekommen, bis sie vom Arbeitsamt vermittelt werden können.