Lubinus: 20 Jahre – Wissen:teilen
Ärzte aus China informieren sich im Lubinus Clinicum in Kiel über moderne Operationsverfahren
Sie kommen nun schon zum 20. Mal aus dem Reich der Mitte an die Kieler Förde. Sie wollen ihren Kieler Kollegen über die Schulter schauen, sehen wie in einer der besten Kliniken der Bundesrepublik Hüftoperationen durchgeführt werden. Die knapp 50 Mediziner aus unterschiedlichen Provinzen und Kliniken der Volksrepublik sind auf Einladung des Prothesenherstellers LINK aus Hamburg und dem Kieler Lubinus Clinicum zum „20th Academic SINO - German Friendsship Symposium“ nach Deutschland gekommen.
Unter ihnen ist auch Yingzhao Lin, einer der Gründer der chinesischen Importfirma Beijing Power Joint (BPJ), mit der das Hamburger Unternehmen Link seit nunmehr 20 Jahren seine Premiumprodukte auf dem chinesischen Markt vertreibt. Von den heute rund 4.000 Arbeitern sind 700 Medizinprodukteberater. Durch diese deutsch-chinesische Zusammenarbeit, die in dieser Form in Deutschland als einmalig gilt, hat sich der Umsatz vervielfacht.
Der Start dieser Partnerschaft war auch gleichzeitig die Geburtsstunde von Academic SINO - German Friendsship Symposium. Es besteht in China ein großer Bedarf an einer guten endoprothetischen Ausbildung, die durch ständige Trainings der chinesischen Ärzte in Deutschland unterstützt werden soll. So werden sich auch in diesem Jahr wieder die Professoren eine Woche lang in Deutschland über moderne Operationsverfahren, Operationstechniken und Implantate informieren. Die Firma Link hat für die Gäste aus China wieder ein umfangreiches Informationsprogramm zusammengestellt, zu dem auch Besuche bei zwei weiteren renommierten Krankenhäusern gehören. Neben dem Lubinus Clinicum informieren sich die Asiaten in der Helios Endoklinik in Hamburg und der Berliner Charité.
Bei Lubinus verfolgen die Mediziner via Videoübertragung die Implantation der Hüftprothese SP II, die im Hause Lubinus entwickelt wurde und durch eine äußerst hohe Langlebigkeit besticht. Die Operation führt Jonas Guthmann durch. Er ist stellvertretender Chefarzt und Senior-Hauptoperateur des EndoProthesenZentrums der Maximalversorgung. Die Operation wird in den Hörsaal übertragen und vom stellvertretenden Chefarzt Dr. Jörg Löwe kommentiert. Das Implantat behauptet sich seit mehr als vier Jahrzehnten weltweit auf dem Gesundheitsmarkt. Nach der sogenannten Schwedischen Studie, in der alle Daten der eingesetzten Hüftprothesen zur Qualitätskontrolle erfasst werden, sind fast 93 % der SP II nach 22 Jahren noch voll funktionsfähig. Darüber hinaus nutzen die Professoren die Möglichkeit, sich über die ebenfalls im Hause Lubinus entwickelte Hüftpfanne zu informieren. Auch diese gilt als sehr haltbar, so beweisen es die Erhebungen des unabhängigen Schwedenregisterns. Nach 20 Jahren sind noch gut 90 Prozent voll funktionsfähig. Ebenfalls von großem Interesse ist der Lubinus-Revisionsschaft MP, der weltweit Anwendung findet und bereits auch schon in China selbst von Dr. Jörg Löwe vorgestellt wurde.
Die Firma LINK ist in China unangefochtener Marktführer und die bei Lubinus entwickelte Prothese im Land der Mitte stark nachgefragt, gilt sie doch als weltbeste ihrer Art im Bereich der zementierten Implantate. Die chinesischen Chirurgen wollten sich mit ihren Kollegen in Kiel medizinisch austauschen, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Operateure am Steenbeker Weg auf jahrzehntelange Erfahrungen mit dieser Medizintechnik zurückblicken können.