„Die ehrwürdigen Damen können es nicht lassen“
„Wenn man einmal Seelsorgerin ist, bleibt man ein ganzes Leben Seelsorgerin“, sagen die Ordensfrauen Sr. M. Hedwigis Stiller und Sr. M. Hildegund Reich, die vor einem Vierteljahr ins Schwesternaltenheim der Gemeinschaft nach Reinbek beordert wurden. Als die Lubinus-Leitung anfragte, die Schwestern für ein paar Tage in Kiel einsetzen zu wollen, zögerten sie keine Sekunde und sagten zu. Kein Wunder, denn die 77 und 88 Jahre alten Damen gehören, wie sie selbst von sich sagen, noch lange nicht zum alten Eisen.
In der Seelsorgekonferenz mit der Lubinus-Leitung werden die religiösen Themen und die Festgestaltung für das kommende Jahr besprochen. Ein ganz wichtiger Punkt ist das Mitarbeitertreffen, in dem spirituelle Themen, wie beispielweise die acht Seligpreisungen, behandelt werden. Diese Mitarbeitertreffen seien sehr beliebt, sagen die Ordensfrauen, weil sie sich mit vielen beruflichen, aber auch mit privaten Alltagsthemen beschäftigen und für viele eine Hilfe bieten. „Manche fühlen sich getröstet und mit sich im Reinen“, erzählt lächelnd Sr. M. Hildegund.
Unterm Strich ist jetzt erst einmal fest verabredet, dass die Schwestern alle zwei Monate für ein paar Tage in ihre alte Wirkungsstätte ins Elisabeth Krankenhaus nach Kiel zurückkehren. Schließlich gibt es noch so viel zu tun: Die Seelsorgekonferenzen, die Mitarbeitertreffen, Treffen der Apostolatsgemeinschaft, dann im November das große St. Elisabethfest, St. Nikolausfest für Kinder und Patienten, die Adventsfeiern und sicherlich noch vieles mehr. Wir kommen, wenn wir gebraucht werden, erzählen die Schwestern. Sie sind beide über E-Mail und Handy kurzerhand erreichbar und auch mobil. Mit ihrem Polo bewältigen die Ordensfrauen ohne Probleme die Strecke zwischen Reinbek und Kiel.
Der neue Vorstandsvorsitzende der Lubinus-Stiftung Manfred Volmer freut sich über das Engagement der Ordensfrauen, die über 15 Jahre eine feste Größe im Sankt Elisabeth Krankenhaus Kiel waren. „Die Ordensschwestern waren nicht nur, sind auch jetzt noch für Lubinus im wahrsten Sinne ein Segen“, sagt Manfred Volmer. „Ihre seelsorgerische Kompetenz ist über konfessionelle Grenzen anerkannt“. Der Lubinus-Chef verweist darauf, dass auch evangelische Pastoren an Seelsorge-Gesprächskreisen teilnehmen und sich auch in Aktivitäten der Schwestern in Kiel einbringen.