Der Blick hinter die Kulissen
Lubinus Clinicum und Ostseeklinik präsentieren, was sie zu bieten haben.
Dem Chef der Endoprothetik im Lubinus Clinicum, Gerald Dubber, steht die Freude ins Gesicht geschrieben. „Nach dem grandiosen Erfolg im vergangen Jahr sind wir auch heute wieder völlig ausgebucht“. Der Erlebnistag ist ein Angebot, das offenbar ankommt.
Nachdem die Veranstaltung im Lubinus Clinicum und der Ostsee Klinik Schönberg-Holm im vergangenen Jahr fast 100 Menschen zu einer Exklusivführung und Informationsbörse in die Häuser gelockt hatte, war es war es für die Mediziner keine Frage auch in diesem Jahr einen solchen Informationstag erneut aufzulegen. „Der Andrang ist so groß, dass wir relativ schnell die Liste schließen mussten“, so Chefarzt Gerald Dubber. Für den Vorstandsvorsitzenden der Lubinus Stiftung, Manfred Volmer, ist dies ein klarer Beweis dafür, dass die Internetrecherche vielen Interessierten nicht ausreicht. „Man kann im Netz einiges über endoprothetische Operationen nachlesen, doch häufig treffen die Informationen nicht auf die individuellen Probleme und Bedürfnisse des einzelnen zu“, so Manfred Volmer. Es gebe sehr viele unterschiedliche Operationsverfahren und Behandlungsmethoden, die die individuellen Beschwerden heilen oder lindern können. Solche Detailinformationen oder auch Fragen hinsichtlich des Umgangs mit Ängsten, könne man nur in Gesprächen mit Fachärzten erörtern. Für Manfred Volmer ist dieser Erlebnistag die perfekte Möglichkeit, dass kompetente Mediziner mit einer größeren Gruppe von Interessierten oder Betroffenen offen über die Themen Angst, Narkose, Operationsverfahren, Endoprothetik mit den unterschiedlichen Prothesentypen und deren Lebensdauer sowie die Reha-Behandlungen sprechen können. Dass dies gelingt, zeigen die positiven Reaktionen der Besucher.
So ist von vielen zu hören, dass es außerordentlich spannend ist, einmal hinter die Kulissen der renommierten Kliniken zu blicken und dabei gleichzeitig zu erfahren, was bei bestimmten Krankheitsbildern und Beschwerden zu tun ist. Die große Besucherzahl macht es erforderlich, die Gäste in zwei Gruppen aufzuteilen. Und dies geschieht dann auch gleich nach der gemeinsamen Begrüßung durch die Chefärzte Gerald Dubber und Wolfgang Milkereit den Medizinischen Vorstand Johann G. P. Lubinus und den stellvertretenden Chefarzt Dr. Jörg Löwe. Die eine Gruppe geht zu einem Kurzvortrag mit Gesprächsrunde in den Seminarraum, die andere direkt in den Operationstrakt. Nach rund 45 Minuten wird dann getauscht, damit alle in den Genuss des kompletten Angebotes kommen.
Carsten Schmiedemann ist mit seiner Frau gekommen. Beide kennen Sie sich mit der Materie überhaupt nicht aus, berichten sie. Sie hätten von dem hervorragenden Ruf von Lubinus gehört und möchten jetzt gerne wissen, wie eine solche Behandlung hier abläuft und was es für unterschiedliche Operationsmethoden gebe. Hannelore Schmidt berichtet von Problemen mit ihrem ganzen Bewegungsapparat. Sie ist gespannt auf Hinweise, was sie tun kann, damit sich ihre gesamte gesundheitliche Situation verbessert.
Es geht los: Die eine Gruppe zieht mit dem Leitenden Oberarzt Dr. Jörg Löwe in den Seminarraum. 45 Minuten lang berichtet er von der geschichtlichen Entwicklung des Traditionskrankenhauses, von den wissenschaftlichen Forschungen im Hause, darunter der Entwicklung der eigenen weltweit erfolgreichen Lubinus-Hüftprothese und beantwortet geduldig die Fragen des interessierten Publikums. Wann bekommt man welche Prothese, kann man möglicherweise eine Operation hinauszögern, worauf muss man nach der Operation besonders achten? Einige von vielen Fragen, auf die Jörg Löwe eine passende Antwort hat. „In den Gesprächen geht es mir vor allen auch darum, durch offene und ehrliche Informationen über die Hüft- und Knieoperationen den Menschen die Ängste vor einem solchen Eingriff zu nehmen“. Wichtig sei, ergänzt er, dass die Menschen nach der Operation wieder ein ganz normales Leben ohne Schmerzen und ohne Einschränkungen führen können. Aus diesem Grunde bevorzugten sie Krankenhäuser, die über eine große Erfahrung und eine hohe Reputation verfügen, so Jörg Löwe. Ein kurzweiliger Vortrag, der bei den Gästen ankommt. Karin Hellwig hat sich schon intensiv mit der Lubinus-Geschichte beschäftigt und freut sich umso mehr, noch weitere neue Dinge erfahren zu haben, die ihr neu sind. Sie hat nicht gewusst, dass im Hause Lubinus verschiedene Forschungsprojekte umgesetzt werden und ist beeindruckt davon, dass weit mehr als 80 % der Lubinus-Implantate noch nach Jahrzenten problemlos bei den Patienten im Einsatz sind, was eine unabhängige Studie bestätigt.
Die andere Gruppe ist derweil im Operationsbereich angekommen. Jetzt heißt es Kittel anziehen, Haube aufsetzen, Schutzhüllen über die Schuhe stülpen und die Hände desinfizieren. Dann geht es hinein, in das Herz der Klink, den Ort, den man höchstens einmal als Patient wahrnimmt. Im ersten OP-Saal informiert Chefarzt Gerald Dubber, was alles möglich ist, um die Menschen von Schmerzen zu befreien und ihnen ein unbeschwertes und uneingeschränktes Leben zu ermöglichen. Gerhard Schneider kennt sich mit der Materie überhaupt noch nicht aus, fühlt sich nach dem Besuch bestens informiert. Er hoffe, noch lange nicht „unters Messer“ zu müssen, sagt er. Doch wenn es einmal notwendig würde, wisse er, dass er bei Lubinus in den richtigen Händen wäre. Die Fragen der Besucher sind sehr vielschichtig, berichtet Chefarzt Gerald Dubber. Sie wollen vieles über technische Verfahren wissen, ob Hüftenimplantate immer einzementiert würden, wie die Operation überhaupt funktioniert oder welche Materialen verwendet werden. Mit Implantat- und Knochenmodellen, vielen Beispielen, Mimik und Gestik beantwortet Gerald Dubber kompetent die Gästefragen.
Im Saal nebenan geht es um das Thema Narkose. Dr. Wolfgang Milkereit, Chefarzt der Anästhesiologie, steht dort dem interessierten Publikum Rede und Antwort. Die meisten Fragen drehen sich um geeignete Narkoseverfahren, wie beispielsweise die Spinalanästhesie funktioniert und wie man am besten die Operation überstehen kann.
Nach einer kleinen Stärkung geht es gleich weiter. Was nach der Operation passiert, ist für die Genesung nicht minder wichtig. Rehabilitation heißt das Zauberwort. Mit zwei Bussen geht es vom Lubinus Clinicum nach Schönberg-Holm, in die Ostseeklink – eine anerkannte Reha-Klinik mit der Lubinus kooperiert. Dort werden die Besucher vom Chefarzt der Abteilung Orthopädie, Dr. Ulf Sommerwerck, Frau Dr. Wiederholt, Frau Schlotfeld und der Assistentin der Geschäftsführung, Frau Jung, freundlich empfangen. Was geschieht in der Reha-Klinik, welche Anwendung und Behandlungsverfahren sind sinnvoll, wie sind die Abläufe und wie wird man wieder fit gemacht, damit man schnellstmöglich im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine kommt? Nach einem Kaffeetrinken mit den Chefärzten, bei dem man in ungezwungener Runde auch noch das loswerden kann, was einem auf der Seele brennt, geht es zurück nach Kiel.
Für viele, so ist zu hören, war das eine absolut interessante Veranstaltung. „Es ist war ein sportliches Programm gewesen“, meinte ein Teilnehmer, „das sich aber allemal gelohnt habe“. So viele interessante Hintergrundinformationen aus einem medizinischen Bereich hätte er schon lange nicht mehr erhalten“. Seine Empfehlung: „So etwas sollte man auf jeden Fall wiederholen, der Bedarf ist augenscheinlich vorhanden“. Vielleicht gibt es irgendwann später einmal eine dritte Auflage? (Bericht: GR)